Handchirurgie, Mikrochirurgie

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Eine Kampagne der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

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Das Vorhandensein von vielen kleinen Knochen, Muskeln, Sehnen, Nerven und Gefäßen macht die Hand zum komplexesten Gebilde des menschlichen Bewegungsapparates.

Die Handchirurgie bildete sich durch die zunehmende Spezialisierung der chirurgischen Bereiche aus der Plastischen Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie heraus.

Die Kenntnisse im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie sind notwendig, um Verletzungen und Erkrankungen der Knochen und Gelenke erkennen und behandeln zu können.

Die Kenntnisse im Bereich der Plastischen Chirurgie sind notwendig, um Verletzungen und Erkrankungen der Weichteile (Haut- und Unterhaut) und der Feinstrukturen (Sehnen, Nerven und Blutgefäße)  gewebeschonend (atraumatisch) zu versorgen.

Dr. med. Grundentaler ist als einer der wenigen Ärzte bundesweit Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sowie Handchirurg. Zum Handchirurgen spezialisierte er sich im Unfallkrankenhaus Berlin in der Abteilung für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Eisenschenk.  Später baute Dr. med. Grundentaler als Oberarzt dieAbteilung für Plastische Chirurgie und Handchirurgie in der Elisabeth Klinik mit auf. Dabei lag sein persönlicher Schwerpunkt im Bereich der Handchirurgie und Rekonstruktiven Mikrochirurgie.

Häufigen Erkrankungen der Hand:

  • Morbus Dupuytren
  • Arthrose im Daumensattelgelenk
  • Ganglion
  • Tendovaginitis stenosans, Schnellener Finger, Springfinger
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Skidaumen
  • Handinfektion durch eingewachsenen Nagel
  • Bissverletzung
  • Bruch eines Handknochens
  • Verbrennung/Verbrühung der Hand und deren Folgen

Folgende Eingriffe führte Dr. med. Grundentaler während seiner siebenjährigen Oberarzttätigkeit selbstständig durch und bildete darin andere Fachärzte und Assistenzärzte aus:

  • Handtraumatologie und Korrektur der Traumafolgen
    • Versorgung der Handverletzungen aller Schweregrade, einschließlich Replantantation und Revaskularisationen mit Hilfe modernster OP-Mikroskope
    • Alle operativen und konservativen Therapien inkl. minimalinvasiver Techniken) 
    • Knochenbrüche
    • Gelenkspiegelung (Arthroskopie)
    • minimalinvasive Kahnbeinverschraubung
    • Verletzungen von Sehnen, Bändern (z. B. SL-Bandverletzung) und Nerven
    • chronisches Schmerzsyndrom(CRPS)
    • Materialentfernung nach Knochenbruchheilung
  • Rekonstruktive Handchirurgie:
    • Korrektur von fehlverheilten Knochenbrüchen
    • motorische Ersatzoperationen (Sehnenumlenkung zur Besserung der Funktion, z. B.nach Nerven- und Plexusschäden)
    • mikrochirurgische Transplantation
    • Transplantation von Knochen, Knorpel, Nerven, Haut, Fett (Lipofilling) usw.
    • Defektdeckung der Weichteil- und Knochendefekte durch moderne plastisch chirurgische
    • Techniken, inklusive der freien Lappenplastiken
  • Handinfektionen:
    • Handphlegmonen
    • Abszesse
    • Eiterung der Sehnen und Knochen
    • Insekten- und Tierbissverletzungen
    • eingewachsene Nägel
  • Degenerative Erkrankungen (Verschleißerscheinungen der Knochen, Gelenke und Weichteile):
    • Arthrodesen, operative Versteifung der Gelenke
    • Arthroplastiken
    • Gelenkersatz mit modernsten Implantaten
    • Denervierung der Gelenke (Schmerzlinderung mittels Durchtrennung der schmerzleitenden Nerven)
  • Tumore der Hand:
    • Ganglion (Überbein)
    • Enchondrom
    • Riesenzelltumor
  • Nervenkompressionssyndrome:
    • Karpaltunnelsyndrom
  • Kindliche Fehlbildungen
  • Chirurgie der rheumatischen Hand
  • Spezielle Amputationschirurgie:
    • alle Amputationsformen (falls erforderlich)
    • Stumpkorrekturen
    • Neuromentfernungen
    • Ergotherapie
    • Krankengymnastik
    • Orthopädietechnik (Epithesen, Prothesen)

Handerkrankungen:

Karpaltunnelsyndrom

Was ist das?

Der Karpaltunnel führt auf der Handflächenseite des Handgelenks wie eine tunnelartige Röhre vom Unterarm zur Hand und ist fest von Bindegewebe und Knochen umschlossen. Er ist eine natürliche Engstelle, welche die Nervenbahnen durchlaufen. Kommt es dort zu einer weiteren Verengung, entsteht ein Druckschaden des Nervens – das sogenannte Karpaltunnelsyndrom.  Es ist das bekannteste und am häufigsten auftretende periphere Nervenengpasssyndrom.

Welche Symptome treten auf?

Es kommt zu Schmerzen und Missempfindungen im Daumen, an Zeige- und Mittelfinger sowie an der daumenseitigen Hälfte des Ringfingers – anfangs häufig nachts, später auch tagsüber. Feinmotorische Tätigkeiten wie z. B. das Auf- und Zuknöpfen der Kleidung sind eingeschränkt oder nicht mehr möglich. Denn die Berührungsempfindlichkeit (Sensibilität) der ersten drei Finger ist sehr wichtig für deren Funktion: Ohne sie fehlt das sogenannte Fingerspitzengefühl, und die Finger sind „blind“. In späteren Stadien kann es aufgrund der starken Einschnürung des Nervus medianus im Karpalkanal zu einer motorischen Lähmung mit Muskelschwund, insbesondere der Daumenballenmuskulatur, kommen.

Was tut der Handchirurg?

Abhängig vom Ausprägungsgrad des Karpaltunnelsyndroms kommen verschiedene Behandlungsmaßnahmen infrage: Mit einer Lagerungsschiene lässt sich eine nächtliche Ruhigstellung erreichen, wodurch die Beugung des Handgelenks und eine zusätzliche Druckerhöhung im Karpalkanal vermieden werden. Ist das Sehnengleitgewebe verdickt, kann eine Kortisoninjektion in den Karpalkanal einen Rückgang bewirken und so zur Linderung der Beschwerden führen.

Bei stärker ausgeprägten Fällen ist eine Operation erforderlich: Sie erfolgt meist ambulant in Regionalanästhesie, also unter Betäubung des jeweiligen Arms oder in Vollnarkose. Dabei wird das Karpaldach (Retinaculum flexorum) über einen kleinen Schnitt in der Hohlhand vollständig gespalten. Auch endoskopisch ist diese Operation mit ein oder zwei kleinen Schnitten möglich. Nach dem Eingriff wird eine Gipsschiene angelegt, die einige Tage getragen werden muss. Nach drei bis vier Wochen ist die Hand in der Regel wieder belastbar.

Ganglion

Was ist das?

Ein Ganglion ist die häufigste gutartige Geschwulstbildung im Handbereich. Sie tritt einzeln oder mehrfach an einer Gelenkkapsel oder oberflächlichen Sehnenscheide auf und wird umgangssprachlich als Überbein bezeichnet. Ganglien sind meist sichtbar, unterschiedlich groß, prall-elastisch und mit einer klaren, gallertartigen Flüssigkeit gefüllt. Zur betroffenen Sehnenscheide oder dem Gelenk gibt es oft eine stielartige Verbindung. Gründe für die Entstehung können Überbeanspruchung mit chronischen Reizzuständen oder eine spontane Bildung sein.

Welche Symptome treten auf?

Ganglien führen manchmal zu Schmerzen, die meistens unter Belastung zunehmen und durch Einklemmung des Ganglions oder durch Druck des Ganglions auf andere Strukturen bedingt sind. Über dem Handgelenk kommt es besonders beim Aufstützen, also bei maximaler Streckung des Handgelenks, zu Schmerzen. Darüber hinaus können die sichtbaren Verwölbungen das ästhetische Empfinden stören.

Was tut der Handchirurg?

Da ein Ganglion eine harmlose Veränderung ist, muss es nicht zwingend operativ entfernt werden. Erst bei Schmerzen oder ästhetischen Beeinträchtigungen sollte eine Operation in Betracht gezogen werden.

Bei Beschwerden gibt es drei Behandlungsmöglichkeiten:

  1. Punktion und Absaugen der Flüssigkeit: In mindestens 50 Prozent der Fälle kommt es danach zu einer erneuten Füllung des Ganglions.
  2. Operative Entfernung: Über dem Ganglion wird ein Hautschnitt gesetzt, dabei wird es mit seinem  zum Gelenk führenden Stiel entfernt und die Gelenkkapsel an der Stielbasis gefenstert. Nach der Operation wird das Handgelenk für eine Woche mit einer Gipsschiene ruhiggestellt.
  3. Arthroskopische Entfernung bei streckseitigen Handgelenksganglien: Der Stiel und ein Teil der Wand werden entfernt, danach kann die Flüssigkeit abfließen und das Ganglion verschwindet.
Narbenkontraktur

Was ist das?

Von einer Narbenkontraktur spricht man, wenn das Narbengewebe schrumpft, die Elastizität verliert und sich dabei zusammenzieht, verhärtet und zu Bewegungseinschränkungen führt. Narbenkontrakturen treten häufig nach Entzündungen, Haut- und Weichteilverletzungen sowie Verbrennungen auf. Besonders empfänglich für Narbenprobleme bzw. Funktionsstörungen ist die Innenfläche der Hand oder der Finger.

Welche Symptome treten auf?

Mögliche Symptome einer Narbenkontraktur sind Schmerzen aufgrund der mangelnden Elastizität der betroffenen Hautfläche, Bewegungseinschränkungen – die vor allem dann auftreten, wenn sich die Narbe über einem Gelenk befindet  – und Funktionsstörungen. Ästhetisch werden Narbenkontrakturen zudem oft als störend und stigmatisierend empfunden und wahrgenommen.

Was tut der Handchirurg?

Die Behandlung ist zeitabhängig, wobei frische Narben meistens zunächst konservativ behandelt werden. Konservativ sind möglich: eine Behandlung mit speziellen Salben, die Narbenmassage, um die Durchblutung im betroffenen Bereich anzuregen und das Gewebe zu lockern, die Narbenunterspritzung oder spezielle apparative Behandlungen (Laser, Ultraschall). Oft ist jedoch eine Operation erforderlich. Dazu stehen dem Handchirurgen verschiedene Techniken zur Verfügung. Durch kleine Hautschnitte kann er z. B. die Verlaufsrichtung der Narbe verändern. Eine weitere Methode ist die Hautdehnung. Bei Bewegungseinschränkungen ist manchmal noch die zusätzliche Lösung von Gelenken nötig. Zumeist ist eine gezielte handtherapeutische Nachbehandlung sinnvoll.

Springfinger

Was ist das?

Bei der Tendovaginitis stenosans, auch Spring- oder Schnappfinger genannt, kommt es zu einem Missverhältnis zwischen Beugesehne und dem A1-Ringband über dem beugeseitigen Fingergrundgelenk, sodass sie nicht mehr frei durch das dortige Ringband gleiten können. Der verdickte Sehnenanteil bleibt vor der Engstelle hängen und rutscht mit einem schmerzvollen Schnappen hindurch. Die Ursachen für die Erkrankung können vielfältig sein, sind jedoch nicht gesichert.

Welche Symptome treten auf?

Anfangs treten oft nur unspezifische Schmerzen und Schwellungen der Fingermittelgelenke auf, auch Spannungsgefühle oder eine Morgensteifigkeit können auf die Erkrankung hindeuten. Zum Schnappen und zu Schmerzen bei bestimmten Bewegungen kommt es häufig erst im fortgeschrittenen Stadium. Im schlechtesten Fall ist eine dauerhafte Blockierung des betroffenen Fingers in Beugestellung möglich.

Was tut der Handchirurg?

Wenn das typische Schnappen noch nicht auftritt oder nur schwach ausgeprägt ist, kann eine konservative Behandlung mit lokal abschwellenden Maßnahmen, entzündungshemmenden Medikamenten und Kortisoninjektionen in die Sehnenscheide erfolgen. Am Daumen wird jedoch kein Kortison injiziert, da hier das Risiko besteht, Nerven zu verletzen.

Bei langen Verläufen, ausgeprägtem Schnappen oder Blockade eines Fingers in Beuge- oder Streckstellung ist eine Operation notwendig. Bei dem ambulanten Eingriff in örtlicher Betäubung und Oberarmblutsperre kann der Handchirurg die Fingerbeweglichkeit wiederherstellen: Dabei wird das Ringband mit einem kleinen Schnitt geöffnet, die Gleitfähigkeit der Sehne geprüft und die Sehne vom entzündeten Gewebe befreit. Nach dem Wundverschluss wird ein leichter Druckverband angelegt. Zur Förderung der Fingerbeweglichkeit können krankengymnastische Übungen eine sinnvolle Behandlungsmaßnahme sein.

Gelenkkapselentzündung

Was ist das?

Bei einer Gelenkkapselentzündung, einer Synovitis, ist die innere Schicht einer Gelenkkapsel, die sogenannte Gelenkschleimhaut, entzündet. Eine solche Entzündung kann akut sein oder chronisch verlaufen. Gelenkkapseln sind bindegewebige Hüllen und umschließen die mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefüllte Gelenkhöhle eines Gelenks. Im Bereich der Hand kann eine Synovitis in den Fingern  und im Handgelenk Beschwerden verursachen – z.. B. durch Überstreckung eines oder mehrerer Gelenke. Sie unterscheidet sich deutlich von einer Arthritis.

Welche Symptome treten auf?

Typische Symptome einer Synovitis sind Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Bewegungseinschränkungen.

Was tut der Handchirurg?

Die konservative Behandlung umfasst Maßnahmen wie Ruhigstellung, Kühlen und die Gabe von Medikamenten zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. Bringen diese Maßnahmen keine Besserung oder verschlechtert sich der Zustand, kann eine Operation erforderlich werden. Sie kann minimal-invasiv durchgeführt werden: Dabei setzt der Handchirurg zunächst einige sehr kleine Hautschnitte im betroffenen Bereich, durch die er dann die erkrankte Schleimhaut behandeln und sie gegebenenfalls von Wucherungen befreien kann.

Arthrose

Was ist das?

Bei einer Arthrose handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, also um eine Abnutzung eines Gelenks. Sie kann in jedem Gelenk auftreten und wird umgangssprachlich häufig als Gelenkverschleiß bezeichnet. Dabei kommt es zunächst zu einer chronischen Schädigung des Gelenkknorpels, im Verlauf können auch Knochen und Muskeln betroffen sein. Als Ursachen kommen u. a. erhöhte Belastungen wie Übergewicht bzw. Fehlbelastungen oder Verletzungen infrage. Mit zunehmendem Alter tritt sie zudem häufiger auf. Im Bereich der Hand bereitet eine Arthrose oft in den Gelenken mehrerer Finger an beiden Händen sowie im Handgelenk Beschwerden.

Welche Symptome treten auf?

Typische Symptome einer Fingerarthrose sind Steifigkeit der Gelenke, das Beugen der Finger fällt dann schwer und bereitet Schmerzen. Ebenso können sich die Gelenke entzünden und anschwellen. Bei längerem Fortbestehen kann die Funktionalität der Finger beeinträchtigt werden und es können sich Verdickungen an den Gelenken bilden. Als Spätfolge ist auch eine Einsteifung der Gelenke möglich.

Was tut der Handchirurg?

Die Arthrose ist nicht heilbar und die schmerzauslösende Schädigung des Gelenkknorpels bzw. die Beeinträchtigung von Knochen und Muskeln kann nicht behoben werden. Am Behandlungsbeginn stehen immer das Gespräch mit dem Patienten und die Untersuchung der betroffenen Gelenke. Um das genaue Ausmaß der Erkrankung festzustellen, werden bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder Ultraschall eingesetzt. Ziel der Behandlung ist es, die Schmerzen des Patienten zu lindern und das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern bzw. zu verhindern. Konservative Behandlungsmaßnahmen umfassen u. a. Finger- und Handschienen, die Gabe von schmerzstillenden Medikamenten, krankengymnastische Übungen oder physikalische Therapiemethoden. Bleiben die Erfolge dabei aus, kann eine Operation erforderlich werden. Im Bereich der Finger ist es möglich, Nerven, die den Schmerz weiterleiten, zu durchtrennen (Denervation) oder die betroffenen Fingermittel- und Endgelenke so zu versteifen, dass die Funktionalität der Hand jedoch erhalten bleibt. In den Fingergrund- und mittelgelenken kann der Handchirurg die Denervation durchführen oder das betroffene Gelenk unter bestimmten Umständen durch ein künstliches Gelenk (Prothese) ersetzen. Am Handgelenk besteht ebenfalls die Möglichkeit der Denervation, oder es muss die Teil- oder Vollversteifung erfolgen. Prothesen sind ebenfalls nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich und sinnvoll.

Posttraumatische Arthrose

Was ist das?

Posttraumatische Arthrosen können als Folge von Knochen- und Bänderverletzungen auftreten. Im Unterschied dazu liegt bei einer Arthrose (Gelenkabnutzung) mit fortschreitender Schädigung des Gelenkknorpels kein vorangegangener Unfall vor.

Welche Symptome treten auf?

Unfallbedingte Arthrosen können sich langsam entwickeln oder unmittelbar nach dem Unfall Bewegungseinschränkungen verursachen, die bis zur Einsteifung eines Gelenks führen können. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es zu Bewegungseinschränkungen in den betroffenen Gelenken kommen. Im Bereich der Hand bzw. des Arms gehört der Speichenbruch (Radiusfraktur) zu den häufigsten Brüchen und kann eine Arthrose des Handgelenks nach sich ziehen. Ein oft übersehener und für eine Arthrose ursächlicher Bruch im Bereich des Handgelenks ist der des Kahnbeins.

Was tut der Handchirurg?

Posttraumatische Arthrosen als Folge von Unfällen sind ein häufiges Krankheitsbild für den Handchirurgen. Röntgenuntersuchungen geben Aufschluss über das Ausmaß der Erkrankung. Entscheidend ist aber, dass die Arthrose-Behandlung individuell auf den Patienten und sein erkranktes Gelenk abgestimmt wird. Eine Arthrose im Handgelenk ist konventionell z. B. mit einer Handschiene, Medikamenten und physikalischen Therapien behandelbar. Zur Schmerzlinderung kann auch die Durchtrennung von Nervenfasern, die den Schmerz leiten, beitragen. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Handchirurg eine Operation, die zur teilweisen oder vollständigen Versteifung des Handgelenks führt, empfehlen.

Sehnenscheidenentzündung

Was ist das?

Sehnenscheiden sind mit einer zähen Körperflüssigkeit (Synovia) gefüllte Hüllen, die eine Sehne umgeben. Eine Entzündung kann nicht-infektiöse und infektiöse Ursachen haben. Die nicht-infektiöse Sehnenentscheidung tritt besonders oft im Bereich des Handgelenks in Folge von Überbelastung und Fehlhaltungen auf, z. B. durch langes Arbeiten am Computer mit monotonen Bewegungsabläufen. Bei der infektiösen Variante können als Folge einer Stichverletzung Bakterien in die geöffnete Sehnenscheide eindringen.

Welche Symptome treten auf?

Typisch für eine Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) sind ziehende, stechende Schmerzen an der betroffenen Stelle. Zudem können Überwärmung, Rötungen, Schwellungen und Reibungsgeräusche beim Bewegen der Sehnen auftreten.

Was tut der Handchirurg?

Die konservative, also nicht-chirurgische, Behandlung der Sehnenscheidenentzündung setzt auf eine Kombination aus Ruhigstellung, Schonung, Schmerzlinderung durch Medikamente und Kühlung. Dazu wird das Handgelenk mit einer speziellen Schiene oder einem Gipsverband ruhiggestellt. Zur Linderung der oft sehr starken Schmerzen werden entzündungshemmende, kühlende Salben angewendet. Meistens gelingt es, die Dauer der Erkrankung durch eine geeignete Behandlung auf einige Tage zu begrenzen. Chronische Verläufe sind eher selten.

Eine Operation ist dann angezeigt, wenn mit der konservativen Behandlung keine Erfolge erzielt wurden. Ein Handchirurg kann kompetent beurteilen, in welchem Fall die Tendovaginitis  operiert werden muss. Der Eingriff kann ambulant in Regionalanästhesie oder Vollnarkose durchgeführt werden, sofern keine Begleiterkrankungen vorliegen. Dabei entfernt der Handchirurg das entzündliche Sehnenhüllgewebe. Bei bakteriellen Entzündungen ist meist eine dringliche Operation mit stationärer Behandlung erforderlich.

Bandverletzungen

Was ist das?

Bänder (Ligamente) sind Bindegewebsstränge im Bewegungssystem des menschlichen Körpers und dienen als Verbindung zwischen zwei Knochen – sie sind fest und kaum dehnbar. Werden Bänder übermäßig gedehnt, z. B. bei Stürzen oder durch Umknicken, kann es zu einer Bänderdehnung oder einem Bänderriss kommen. Eine häufige Bandverletzung an der Hand ist die Seitenbandruptur des Daumens, die umgangssprachlich als „Skidaumen“ bezeichnet wird – dabei knickt der Daumen im Grundgelenk nach außen und das innere Seitenband reißt.

Welche Symptome treten auf?

Typische Symptome des Skidaumens sind Schmerzen und eine starke Schwellung.

Was tut der Handchirurg?

Die klinische Untersuchung bestätigt die Diagnose. Zum Ausschluss eines knöchernen Ausrisses des Seitenbands ist eine Röntgenuntersuchung erforderlich. In unklaren Fällen können Ultraschall oder MRT Aufschluss darüber geben, ob das Band ganz oder teilweise gerissen ist. Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung ist, dass der Skidaumen von einem Handchirurgen untersucht wird. Dabei ist auch wichtig, die Stabilität des Daumengelenks zu prüfen. Ein vollständig gerissenes, verdrehtes Band muss immer operiert bzw. genäht werden, während bei einem Anriss das Tragen einer Schiene zur Ruhigstellung und Heilung ausreichen kann.

Exostose

Was ist das?

Bei einer Exostose handelt es sich um eine krankhafte Neubildung von Knochensubstanz, die nach außen sichtbar wird und an verschiedenen Knochen auftreten kann. Umgangssprachlich wird sie als Überbein bezeichnet. Sie kann durch einen äußeren Reiz, z. B. Überbeanspruchung, ausgelöst werden oder auch als gutartiger Tumor entstehen. Eine Exostose am Handrücken, im Bereich der Mittelhandknochen, wird als Handrückenhöcker, „carpal boss“ oder „carpe bossu“, bezeichnet.

Welche Symptome treten auf?

Abhängig vom Ort des Entstehens sind Schmerzen, Entzündungen, Bewegungseinschränkungen und funktionelle Störungen möglich. Ein Handrückenhöcker ohne vorheriges Trauma bereitet meistens keine Beschwerden.

Was tut der Handchirurg?

Diagnostisch ist eine Exostose von einem Ganglion abzugrenzen. Treten Beschwerden auf, kann der Handchirurg das überschüssige Knochengewebe operativ entfernen. Die Operation ist ambulant, in Lokalanästhesie möglich.

Kubitaltunnelsyndrom

Was ist das?

Das Kubitaltunnelsyndrom ist ein Nerven-Kompressionssyndrom, also eine chronische Druckschädigung eines peripheren Nervs. Betroffen ist der Ellennerv (Nervus ulnaris), der im Kubitaltunnel (Sulcus ulnaris) liegt und an der Innenseite des Ellenbogens im Bereich des sogenannten Musikantenknochens verläuft. Dort liegt er ungeschützt und ist anfällig für Verletzungen, die z. B. durch Druck entstehen. Bei manchen Menschen ist ein zu enger Kubitaltunnel auch angeboren, ohne dass eine Verletzung vorliegt.

Welche Symptome treten auf?

Typische Symptome sind Kribbeln, Missempfindungen und Taubheitsgefühle an der Innenseite des Unterarms, im kleinen Finger, im äußeren Bereich des Ringfingers sowie in der Handinnenfläche. Auch die Beugung des Ellenbogens verursacht Beschwerden. Sie treten vor allem nachts auf. Im fortgeschrittenen Stadium sind Muskelschwäche und Muskelschwund in der Hand möglich. Eine Spätfolge kann auch eine sogenannte Krallen- oder Klauenhand sein, wenn die motorischen Funktionen der vom Ellennerv versorgten Muskeln ausfallen.

Was tut der Handchirurg?

Eine Diagnose ist bereits anhand der Symptomschilderung gut möglich. Um das Ausmaß der Einengung genau festzustellen und eine andere Ursache wie einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule auszuschließen, ist eine neurologische Untersuchung nötig. Dabei wird die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen.

Konservativ kann das Kubitaltunnelsyndrom mit einer nächtlich getragenen Ellenbogenschiene behandelt werden, die den Arm im Ellenbogengelenk streckt und den Nerv entlastet. Außerdem sollten Belastungen und Fehlhaltungen vermieden und Bewegungen korrigiert werden.

Bei chronischen Verläufen und fortschreitenden Symptomen kann eine Operation erforderlich werden, um die Einengung des Nervs im Kubitaltunnel zu beheben (Dekompression). Sie wird meist ambulant in endoskopischer oder offener Technik in Regional- oder Vollnarkose durchgeführt.

Dupuytrensche Kontraktur

Was ist das?

Die Dupuytrensche Kontraktur bezeichnet eine gutartige Bindegewebserkrankung (Fibromatose) der Handinnenfläche. Die Sehnen selbst sind nicht betroffen. Dabei kommt es, oft langsam und über Jahre hinweg, zunächst zur Bildung von Knoten und Strängen. Diese schränken die Bewegungsfähigkeit in den Fingergrundgelenken und Fingermittelgelenken ein. Typisch ist eine Beugestellung der betroffenen Finger, meist trifft es den kleinen Finger oder den Ringfinger. Benannt wurde die Erkrankung nach ihrem Entdecker, dem französischen Chirurgen Baron Guillaume Dupuytren. Welche Ursachen die Erkrankung auslösen, ist bis heute ungeklärt. Es gibt eine genetische Prädisposition.

Welche Symptome treten auf?

Erste Anzeichen können Einziehungen der Haut und Knoten in der Handinnenfläche oder an den Fingern sein. Später sind hauptsächlich dicke, längs verlaufende Stränge nachweisbar, die bis in die Finger reichen. Die Stränge führen zunehmend zu einer Beugestellung der betroffenen Finger. Die Erkrankung kann jedoch individuell sehr unterschiedlich verlaufen und auch ein Stillstand ist jederzeit möglich. Im weit fortgeschrittenen Stadium ist eine Überstreckung im Endgelenk möglich. Schmerzen treten eher selten auf.

Was tut der Handchirurg?

Die Dupuytrensche Erkrankung kann nicht geheilt werden und weist eine hohe Rückfallrate (Rezidivrate) auf. Besteht sie über Jahre mit geringer und fast gleichbleibender Ausprägung, sind keine speziellen Behandlungsmaßnahmen notwendig.

Sind die Einschränkungen der Funktionen der Hand ausgeprägt und schreiten schnell voran, kann ein chirurgischer Eingriff nötig werden. Im fortgeschrittenen Stadium sind zudem oft weitere operative Schritte unumgänglich, wie eine Gelenklösung oder Gelenkversteifung. Bei Vorliegen von gut tastbaren isolierten Strängen ist heute alternativ auch ein minimalinvasiver Eingriff durch eine perkutane Nadelfasziotomie oder Kollageninjektion möglich. Ob dies eine Option ist, sollten Patienten mit ihrem Handchirurgen besprechen.

Je nach Ausprägung der Erkrankung ist auch eine langfristig angelegte Nachsorge mit Krankengymnastik und Ergotherapie wichtig. Dabei kommen zur Optimierung des Operationsergebnisses und zur Prävention von Rückfällen auch spezielle Schienen zum Einsatz.

© 2019 - Dr. med. Rudolf Grundentaler